Lange wurde um die Ausweisung eines Gewerbestandortes an der ehemaligen Messe gerungen. Insbesondere die SPD stellte konkrete Forderungen zu Abständen, Lärmreduktion, Bauhöhen und zu erforderlichen verkehrlichen Maßnahmen außerhalb des eigentlichen Geländes. Erst damit könnte dann ein verträgliches nebeneinander von Gewerbe und Wohnen geschaffen werden. Um diese Punkte wurde in vielen Sitzungen lange gerungen, schließlich aber vom Rat der Stadt Anfang des Jahres dann so mehrheitlich beschlossen.
Wer nun aber dachte, jetzt seien die Weichen für dieses verträgliche Nebeneinander von Gewerbe und Wohnen gestellt, rieb sich wenig später verwundert die Augen. Der Grundstückeigentümer setzte sich über Recht und Gesetz einfach hinweg und ließ Materialien für ein Außenlager unmittelbar angrenzend an die Siedlung Hohensteiner-/Ernstthaler- und Reichelweg innerhalb einer als Grünfläche ausgewiesenen Bereichs lagern: ohne Bauantrag und ohne eine erforderliche Baugenehmigung.
Die Bewohner*innen der Siedlung machten diesen Skandal öffentlich und die Bauaufsicht der Stadt schritt ein. Sie verlangte die sofortige Beseitigung der Materialien. Das ist dann auch so erfolgt, das Material wurde aus der geplanten Grünfläche entfernt.
Was aber bleibt ist nicht nur ein Ärgernis über das gesetzwidrige Verhalten, sondern vor allem auch ein Vertrauensschaden und damit ein dauerhaftes Misstrauen gegenüber jeglichen zukünftigen Aktivitäten auf dem ehemaligen Messeareal. Die SPD beobachtet die Entwicklung sehr kritisch und fordert weiterhin die Entwicklung des ehemaligen Messeareals für produzierendes Gewerbe und Handwerksbetriebe mit einer daraus folgenden größeren Zahl von Arbeitsplätzen. Eine eher öde, reine Lagerfläche entspricht dem nicht. Dabei gilt es, die Belange der Anwohnerschaft zu berücksichtigen (Abstände, Lärm, Bauhöhen…) und die erforderlichen verkehrlichen Maßnahmen zeitnah umzusetzen.